Dienstag, 1. April 2014

How I Met Your Mother - Ein Nachruf.



Es wird sie immer geben, diese Serien, die uns jahrelang begleiten und sich fest in unsere Herzen spielen. How I Met Your Mother ist solch eine Serie für mich. Und während immer mehr Serien den Quoten-Tod sterben, ohne die Möglichkeit eines geplanten Endes zu erhalten, so bekam HIMYM eben Diese. Nun kann es ein Geschenk, aber eben auch ein Fluch sein, denn schließlich muss ein Finale für immer und ewig so dastehen, es kann nicht durch die nächste Staffel relativiert werden. Und es muss das schier Unmögliche schaffen: Möglichst alle Fans zufrieden zu stellen.
Letzteres, so darf man wahrlich sagen, ist HIMYM nicht gelungen. Die Absichten der Macher sind nobel - nichts allzu Vorhersehbares, kein Happy-Ending-All-the-Way. Doch man kann es mit Wendungen, Twists und Überraschungen auch übertreiben. Zumahl das Erzähltempo wohl den aberwitzigsten Sprung hinlegte: 22 Episoden bilden 56 Stunden ab, die letzten zwei wahnsinnige 17 Jahre. Und auch wenn die Serie (teilweise erfolgreich) versuchte, einige Blicke in die Zukunft zu wagen und damit einen guten Teil der Arbeit schon erledigte, so blieb doch noch viel zu viel übrig - so viel, dass man es in 42 Minuten gar nicht unterbringen kann.
Viel wurde geschrieben am heutigen Tag, der ironischerweise der 1. April ist. Einige hoffen, es handle sich um einen verfrühten Aprilscherz, andere halten es für das beste Serienfinale aller Zeiten. Ich selbst bin irgendwo zwischen Verzweiflung und dem Versuch, mir einzureden, dass das schon alles so passt.
Doch sind wir ehrlich: HIMYM war in den ersten drei Staffeln überragend, wurde dann etwas flacher, fand sich hin und wieder und machte aus einer zähen neunten Staffel gegen Ende das Beste. Die Szenen mit der heißersehnten Mutter waren grandios, die 200. Folge trotz einiger Unkenrufe eine der besten der Serie. Das Finale ist da nur ein kleiner Mosaikstein, aber eben jener, der jedermanns Interesse sofort aus sich zieht und mit ihm steht und fällt der Gesamteindruck. Und so viel auch kritisiert und gelobt wurde am Finale, so ist es genau ein Punkt, der am meisten schmerzt: Nachdem wir staffelweise Auf und Ab zwischen Ted und Robin erlebt hatten, arbeiteten die Autoren auf das Ende dieser Paarung hin, das endgültige Ende. Robin gehöre zu Barney ließ man uns glauben. Ted ließ Robin endlich los und war frei für die Mutter. Alles war stimmig, wenn auch langatmig, dargelegt und ergab Sinn. Die letzten zwei Minuten der Serie machten dieses von langer Hand vorbereitete Szenario völlig zu Nichte und stellen damit den gesamten Sinn der Serie auf den Kopf. Die Einen sagen, wer genau hinschaut, weiß das von der ersten Folge an und es würde immer wieder darauf hingewiesen. Doch das erklärt nicht, warum man uns so arg in die Irre führte, wenn alles doch so schnell revidiert werden würde.
So endet eine Ära. HIMYM schrieb keine Fernsehgeschichte wie es Friends einst tat, vielleicht auch weil es nicht konstant so gute Qualität lieferte, aber sie ist eine Serie, die in Erinnerung bleiben wird.Ob in guter oder in schlechter, muss nun jeder selbst Entscheiden. Die große Chance, mit dem Finale eine gute Serie würdig enden zu lassen, haben die Macher jedoch leider vertan. Denn, wenn ein Großteil der langjährigen Fans so gar nicht mit dem Ende zufrieden ist, dann ist wohl etwas schief gegangen.

Byebye How I Met Your Mother.

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