Es wird sie immer geben, diese Serien, die uns jahrelang
begleiten und sich fest in unsere Herzen spielen. How I Met Your Mother ist
solch eine Serie für mich. Und während immer mehr Serien den Quoten-Tod sterben, ohne
die Möglichkeit eines geplanten Endes zu erhalten, so bekam HIMYM eben Diese.
Nun kann es ein Geschenk, aber eben auch ein Fluch sein, denn schließlich muss
ein Finale für immer und ewig so dastehen, es kann nicht durch die nächste
Staffel relativiert werden. Und es muss das schier Unmögliche schaffen:
Möglichst alle Fans zufrieden zu stellen.
Letzteres, so darf man wahrlich sagen, ist HIMYM nicht
gelungen. Die Absichten der Macher sind nobel - nichts allzu Vorhersehbares,
kein Happy-Ending-All-the-Way. Doch man kann es mit Wendungen, Twists und
Überraschungen auch übertreiben. Zumahl das Erzähltempo wohl den aberwitzigsten
Sprung hinlegte: 22 Episoden bilden 56 Stunden ab, die letzten zwei wahnsinnige
17 Jahre. Und auch wenn die Serie (teilweise erfolgreich) versuchte, einige Blicke in die Zukunft zu wagen und damit einen guten Teil der Arbeit schon erledigte,
so blieb doch noch viel zu viel übrig - so viel, dass man es in 42 Minuten gar
nicht unterbringen kann.
Viel wurde geschrieben am heutigen Tag, der ironischerweise
der 1. April ist. Einige hoffen, es handle sich um einen verfrühten
Aprilscherz, andere halten es für das beste Serienfinale aller Zeiten. Ich
selbst bin irgendwo zwischen Verzweiflung und dem Versuch, mir einzureden, dass
das schon alles so passt.
Doch sind wir ehrlich: HIMYM war in den ersten drei Staffeln
überragend, wurde dann etwas flacher, fand sich hin und wieder und machte aus
einer zähen neunten Staffel gegen Ende das Beste. Die Szenen mit der
heißersehnten Mutter waren grandios, die 200. Folge trotz einiger Unkenrufe
eine der besten der Serie. Das Finale ist da nur ein kleiner Mosaikstein, aber
eben jener, der jedermanns Interesse sofort aus sich zieht und mit ihm steht
und fällt der Gesamteindruck. Und so viel auch kritisiert und gelobt wurde am
Finale, so ist es genau ein Punkt, der am meisten schmerzt: Nachdem wir
staffelweise Auf und Ab zwischen Ted und Robin erlebt hatten, arbeiteten die
Autoren auf das Ende dieser Paarung hin, das endgültige Ende. Robin gehöre zu Barney ließ man uns glauben. Ted
ließ Robin endlich los und war frei für die Mutter. Alles war stimmig, wenn
auch langatmig, dargelegt und ergab Sinn. Die letzten zwei Minuten der Serie
machten dieses von langer Hand vorbereitete Szenario völlig zu Nichte und
stellen damit den gesamten Sinn der Serie auf den Kopf. Die Einen sagen, wer
genau hinschaut, weiß das von der ersten Folge an und es würde immer wieder
darauf hingewiesen. Doch das erklärt nicht, warum man uns so arg in die Irre
führte, wenn alles doch so schnell revidiert werden würde.
So endet eine Ära. HIMYM schrieb keine Fernsehgeschichte wie
es Friends einst tat, vielleicht auch weil es nicht konstant so gute Qualität lieferte,
aber sie ist eine Serie, die in Erinnerung bleiben wird.Ob in guter oder in schlechter, muss nun jeder selbst Entscheiden. Die große Chance, mit dem Finale eine gute Serie würdig enden zu lassen, haben die Macher jedoch leider vertan. Denn, wenn ein Großteil der langjährigen Fans so gar nicht mit dem Ende zufrieden ist, dann ist wohl etwas schief gegangen.
Byebye How I Met Your Mother.
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